Ich habe die Tour durch den Arusha Nationalpark etwas ausführlicher beschrieben, damit du dir alles ein bisschen besser vorstellen kannst.
Während deiner Campnacht schläfst du in einem
zünftigen "Bushtrecker Camp", was dir bestimmt zusagen wird. Bei deiner Zeltübernachtung assoziiere bitte nicht die kleinen, engen Camping-Zelte, die wir alle als Teenager zum Campieren benutzt haben. Unsere Zelte haben absolute Stehhöhe und sind sehr geräumig, du kannst dich also bequem darin umziehen. Die Schlafkabine ist mit Moskito-Gaze ausgestattet, daher keine Angst vor stechenden Plagegeistern. Auch steht dir ein großes, stabile Camping-Bett mit Alu-Rahmen zur Verfügung, auf dem eine dicke Schaumstoff-Matratze liegt. Zum Zudecken haben wir Bettzeug für dich, also ein Kopfkissen und eine warme
Steppdecke in einem afrikanisch gemusterten BaumwollÜberzug, der leicht gewaschen werden kann. Unsere Safari-Jeeps sind alles starke Allrad-Fahrzeuge, die so ziemlich jedes Straßenhindernis bewältigen können. Wir haben Long-Chassis Landrover und Landcruiser, die mit 7 Spezialsitzen ausgestattet sind: alle Sitze sind nach vorne ausgerichtet, die Gäste sitzen sich also auf keinen Fall gegenüber wie bei der Serienanfertigung und haben daher bequem Platz, auch wegen der Fenster. Außerdem ist oben das Dach zu öffnen, das ist ganz wichtig für den Rundblick. Die Fahrzeuge werden regelmäßig gewartet und sind daher in ordentlichem Zustand.
Damit es dir unterwegs an nichts fehlt, kommt einer von unseren Safariköchen mit auf die Tour, der dich während des Trips mit drei leckeren Mahlzeiten pro Tag verwöhnt:
Du bekommst ein schönes Frühstück serviert, mit Ei, Würstchen, Toastbrot, Nutella, Marmelade, dampfendem Tee, Kaffee oder Kakao und natürlich auch Früchten etc. Dann gibt es entweder ein warmes Mittagessen im Camp oder eine Picknick-Lunchbox. Am Abend wird dir der Koch ein reichhaltiges warmes Dinner zubereiten, mit Vorsuppe, Hauptgericht und Dessert. Er macht übrigens die Pirschfahrt nicht mit sondern bleibt die ganze Zeit auf dem Campingplatz. Neben seinen Routine-Aufgaben passt er auch auf dein Gepäck und die ganze Camping-Ausrüstung auf. Er baut dein Zelt auf und ab, deckt den Tisch, spült die Teller etc. (hat die totale Routine dabei, aber auf eine angenehme Art!); du brauchst dich also um absolut nichts zu kümmern und kannst dich mal so richtig verwöhnen lassen.
In der Folge jetzt also der zeitliche Rahmen deiner Tour und wie er gefüllt ist.
PROGRAMM
1. Tag: Du kommst am Kili-Airport an und wirst mit den anderen Gruppenteilnehmern im PKW abgeholt.
Die Fahrt geht zu deiner Unterkunft nach Arusha. Dein einfaches aber sauberes Zimmer in einem landestypischen Guesthous ist mit eigenem Bad und WC
ausgestattet, dein Bett mit einem Moskitonetz ausgestattet..
Nebenan im Maasai-Treffpunkt kannst du dann mit den anderen Teilnehmern erst Mal Kaffee oder leckeren Chai trinken. Anschließend habt ihr Zeit die Stadt zu erkunden und den großen Maasaimarkt mit seinem herrlichen Kunsthandwerk. Perlenarbeiten, Schnitzereien u. v. m. So kannst du dir ein Bild vom munteren
Treiben der Safari-Metropole machen. Du wirst an jeder Ecke unzählige Möglichkeiten haben, hier und da
zu probieren, was zum täglichen Speiseplan der Tanzanier gehört etc. Ein deutschsprechender Tanzanier wird beim Handeln und der Verständigung behilflich sein.
2. Tag: Heute nach dem Frühstück/ CHAI YA ASUBUHI im
Maasai-Treffpunkt nebenan(sehr lecker: Bananensuppe und Chapati) wirst du von deinem Fahrer mit dem
Allrad-Fahrzeug abgeholt und es wird kurz beim Büro
vorbeigefahren zur Erledigung der letzten Formalitäten (falls nötig).
Dann, nach dem Einkaufen von Trinkwasser, Soft-Drinks
oder Bier/Wein etc. fährst du zum Schutzgebiet Arusha Nationalpark, den du nach kurzer Anfahrt erreichst.
Hier soll heute als erstes eine Safari stattfinden und morgen
wirst du dann eine Walking Tour am Meru-Vulkanmassiv
unternehmen. Nach etwa 20 Minuten Fahrzeit hast du mit
dem Fahrer den Eingang des Arusha Nationalparks und
deinen Campingplatz erreicht, wo du ja deine heutige Nacht
verbringst.
Wegbeschreibung: Zunächst geht deine Fahrt auf einer
geteerten Straße wieder in Richtung Moshi, der Stadt am Fuß
vom Kilimanjaro wo du ja hergekommen bist. Nach etwa
einer Viertelstunde Fahrzeit kommst du zur Abzweigung, die
zum Arusha Nationalpark führt, ein großes Schild macht
dich darauf aufmerksam. Die anfangs noch recht gute aber
später dann etwas schlechter werdende Straße führt dich in
Richtung Norden zum Meru-Vulkanmasssiv. Der eigentliche
Arusha Nationalpark liegt östlich des Mt. Meru und wird
vornehmlich von tropischem Bergwald bestimmt.
Kaffeepflanzungen, dunkle Bananenplantagen und kleine
Wäldchen prägen jetzt das Bild. Du kommst höher und
höher und tauchst immer tiefer in den Wald ein. Der Weg ist
zwar ohne größere Schlaglöcher, aber stellenweise doch recht
steinig. Bald tauchen die ersten Urwaldbäume auf, die über
und über mit Bartflechten behangen sind (von den
Einheimischen Old Man´s Beard genannt). Während deiner
Fahrt versperren möglicherweise meterhohe Giraffenbullen
den Weg.
Zunächst geht es an den 1500 m hoch gelegenen Momella-
Seen vorbei: Das sind seichte Wasseransammlungen, die von
unterirdischen Quellen gespeist werden. Insgesamt sind es
sieben Seen, die sich durch ihre variablen Mineralsalzgehalte
in den unterschiedlichsten Farben präsentieren: Einer ist
mehr rötlich gefärbt durch Rotalgen, der zweite ist grünlich
durch Grünalgen, der dritte hat eine bläuliche Grundfärbung
durch Blaualgen etc. Die Algen dienen den Flamingos als
Nahrung, die in den flachen Natronseen einen besonders
geeigneten Lebensraum gefunden haben. Es gibt hier zwei
Flamingo-Arten: Die pinkfarbenen Zwergflamingos mit
ihren dunklen Schnäbeln und dunkelroten Beinen
bevorzugen eher die algenreicheren Gewässer, während die
Großen Flamingos (mit rosa gefärbtem Schnabel und
Beinen) sich von minutiösen Krebstieren ernähren, die in
einigen Seen in großen Zahlen vorhanden sind. Neben
Flamingos gibt es auch noch Pelikane, Reiher, Löffler,
Kormorane, Ibisse, Nimmersatt-Störche, Nashornvögel,
Königsfischer, Tauchenten, Schwimm-Enten, Nilgänse etc.
und nicht zu vergessen die großen afrikanischen Fischadler,
die über den Seen ihre Kreise ziehen. Durch die
Schirmakazien am Seeufer und die vielen Giraffen, die an
den Seen entlang stolzieren, sieht dieses Gebiet
ausgesprochen malerisch aus. Dahinter ragt der
majestätische Kilimanjaro aus der flimmernden Ebene. In
der Nähe der Seen gibt es ausgedehnte Sumpfareale, wo sich
Büffel und Warzenschweine suhlen. Riedböcke,
Kronenducker, Buschböcke und Wasserböcke frequentieren
das Seengebiet und auch die kleinen DikDiks siehst du
häufig im Buschwerk neben ihrem Fahrweg verschwinden.
Diese niedlichen Mini-Antilopen kommen immer paarweise
vor, da sie eine lebenslange Einehe führen. Nur wenn eines
der beiden stirbt, sucht sich das zweite einen neuen
Lebenspartner.
In der Nähe der Seen wirst du eine weitere, diesmal aber
größere Antilopenart des Arusha Nationalparks erspähen,
das sind die Wasserböcke. Die Art, die du hier beobachten
kannst, ist der Ellipsen-Wasserbock. Kennzeichnend ist seine
weiße Ellipsenmarkierung um die Schwanzwurzel herum.
Die Männchen haben ein schwarzbraunes struppiges Fell,
die Weibchen sind heller und bräunlicher gefärbt. Wie bei
den weiter unten erwähnten Impalas tragen nur die
Männchen ein Gehörn, das ziemlich stark geriffelt ist. Meist
fällt dir eine Gruppe von mehreren Weibchen mit ihren
Kälbern auf, unweit von ihnen steht dann auch der Bock.
Wenn die Wasserböcke von Raubtieren verfolgt werden,
flüchten sie am liebsten ins Wasser, daher der Name.
Recht beliebt sind bei dir bestimmt die Warzenschweine im
Schutzgebiet. Auf sie kannst du überall innerhalb der
Parkgrenzen stoßen, sie bevorzugen aber die Baumsavanne.
Sie haben eine graue Haut, die bis auf ein paar wenige
Körperpartien völlig unbehaart ist. Oft wirst du eine Vater-
Mutter-Kinder-Familie beobachten, wie sie im Gras nach
Wurzeln und Kräutern suchen. Dabei knien sie häufig auf
den Vorderfüßen und pflügen mit ihren langen Hauern den
Boden auf: Warzenschweine sind reine Vegetarier, also keine
Allesfresser wie z.B. unsere Hausschweine oder
Wildschweine. Lustig findest du es bestimmt, wenn die Tiere
das Weite suchen. Dann stellen sie nämlich ihre dünnen
Schwänzchen wie eine Antenne kerzengerade in die Luft.
Warum der Name Warzenschwein? Bestimmt fallen dir im
Gesicht der Tiere mehrere Warzen auf. Das sind aber keine
Warzen im eigentlichen Sinn sondern knubbelige Auswüchse
der Gesichtsknochen, die mit Fell überzogen sind.
Giraffen werden dir natürlich immer als besonderes
Highlight in Erinnerung bleiben. Schon von weitem kannst
du diese majestätischen Tiere in der Seenlandschaft
ausmachen, wie sie ihre langen Hälse ins Geäst von
Schirmakazien strecken. Die Giraffe ist Tansanias
Wappentier. Trotz ihres etwa 2 Meter langen Halses hat sie,
genau wie wir Menschen, nur sieben Halswirbel, die aber
sehr lang gestreckt sind. Giraffenbullen werden bis zu
fünfeinhalb Meter groß, die Weibchen sind etwa einen
halben Meter kleiner. Ein Giraffenbaby hat schon bei der
Geburt die Größe eines erwachsenen Menschen. Am Kopf
der Giraffen fallen dir bestimmt zwei kleine Hörnchen auf.
Das sind mit Fell überzogene Knochenzapfen. - Meistens
siehst du Giraffen in kleinen Gruppen zusammenstehen. Ihre
Hauptnahrung besteht wie gesagt aus dem Laub von
Akazienbäumen. Die feinen Fiederblättchen dieser Bäume
werden geschickt mit der fast einen halben Meter langen
Zunge zwischen den spitzen Dornen heraus gepflückt. - Im
Arusha Nationalpark bzw. in ganz Tansania kommt nur eine
Unterart vor, die sog. Maasai-Giraffe. Netzgiraffen gibt es
demnach in Tansania nicht, sie kommen nur im Norden
Kenias und im Süden Äthiopiens vor. Der Unterschied liegt
hauptsächlich in der Fellmusterung: Während die
Netzgiraffe eine äußerst regelmäßige Fischernetz-Zeichnung
aufweist, sind die dunkleren Musterflecken der Maasai-
Giraffe zackig ausgefranst und unregelmäßiger. Wenn die
Maasai-Giraffen älter werden, wird ihre Färbung manchmal
ziemlich dunkel und man könnte fast denken, dass es sich
dabei um eine andere Rasse handelt. Das ist aber nicht der
Fall. – Lustig sieht es aus, wenn du Giraffen beim Trinken
überraschst: Um an das kühle Nass am Boden
heranzukommen, müssen sie ihre beiden Vorderbeine im
Grätschenschritt auseinander spreizen. – Manchmal siehst
du die Giraffen-Bullen regelrechte Kämpfe ausführen, oft
geht es dabei um die Stellung in der Rangordnung (Recht
der Begattung etc.). Bei diesen Kämpfen holen sie mit ihren
Köpfen weit aus und schlagen dann ihre Hälse wechselweise
gegeneinander.
Das nächste Ziel dieser Etappe ist ein Aussichtspunkt mit
dem Namen Buffalo Point, der dich angenehm überraschen
wird: Du darfst hier nämlich das Auto verlassen und stehst
nun am Rande eines Vulkankraters mit einer Caldera
(=Kraterebene eines eingestürzten Vulkans), die zwar viel
kleiner, aber ähnlich schön, mit der des Ngorongoro
vergleichbar ist: dem Ngurdoto-Krater. Der Einsturz-Krater
ist allerdings wesentlich kleiner als der Ngorongoro, sein
Durchmesser beträgt nur etwa 3 Kilometer. Vom Buffalo
Point aus hast du jetzt eine fantastische Aussicht über dieses
kleine Paradies, in dem Büffel, Duckerantilopen und
Wasserböcke friedlich grasen. Olivfarbene Anubis-Paviane
sind dort unten ebenfalls öfter zu spotten. Es wäre gut, wenn
du an dieser Stelle dein Fernglas griffbereit hast. Vielleicht
wirst du unten sogar Elefanten ausmachen können, die die
steilen Kraterwände mit Leichtigkeit hinunter klettern und
nach beendeter Mahlzeit auch wieder hochsteigen. Alles ist
grün und fruchtbar, als ob es hier niemals eine Trockenzeit
gäbe. Die Kraterebene ist in der Hauptsache Moorgelände,
drum herum an den Kraterhängen wächst immergrüner
tropischer Bergwald (hauptsächlich Mahagoni-Bäume und
der afrikanische Olivenbaum, Olea hochstetteri). Am Boden
wächst um die Bäume herum eine hübsche gelbschwarze
Blume, die Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata).
Dieser Krater darf von dir als Zweibeiner allerdings nicht
betreten werden, er ist ausschließlich den Tieren
vorbehalten. Die ausgetretenen Pfade, die du siehst,
stammen von Tieren, die dort hinunter und auch wieder
hinauf steigen. – Die Rufe der Waldbewohner dringen wieder
und wieder an dein Ohr und mehr als einmal wird dein
Fahrer während der weiteren Pirschfahrt anhalten, um dich
auf einen Hornbill (Nashornvogel) oder die flinken
Colobusaffen aufmerksam zu machen: Die Schwarzweisen
Colobusaffen gehören für mich zu den schönsten Affen der
Welt. Ein spezieller Anblick wird sich dir bieten, wenn eine
Horde dieser Berg-Guerezas mit ihrem wehenden schwarzweißen
Fell über große Distanzen von Baum zu Baum
springen.
Wie der Name vermuten lässt, treiben sich hier beim Buffalo-
Point oft Büffel herum. Sie mögen das Busch- und Waldland
hier beim Ngurdoto Krater ganz besonders, viel lieber als die
offene Grassavanne. Die Afrikanischen Büffel oder
Kaffernbüffel, wie sie auch genannt werden, leben oft in
Brunftherden, die aus einigen Bullen, Kühen mit ihren
Kälbern und Jungtieren bestehen. Ältere Bullen entwickeln
sich zu Einzelgängern und können dann sehr aggressiv
werden. Mit ihnen ist nicht zu spaßen. Es passieren immer
wieder tödliche Unfälle, wenn Büffel im Busch Jäger
angreifen. Die Hörner sind, je nachdem, ob es sich um
männliche oder weibliche Tiere handelt, unterschiedlich
groß. Die Größe hängt aber auch vom individuellen Alter ab.
Bei den Bullen sind sie weit ausladend, wirken ziemlich
schwer und sind in der Mitte der Stirn zu einer wulstigen
Platte zusammengewachsen. Damit nehmen sie es sogar im
Kampf mit einzelnen Löwen auf: Sind die Löwen dreist
genug, eine ganze Büffelherde anzugreifen, dann schließen
sich die Bullen mit gesenkter Stirn zu einem Ring um Kühe
und Kälber herum zusammen. So bringen sie es oft fertig,
den König der Tiere von seinen Plänen abzubringen.
Trotzdem werden richtig massige Büffel von Löwen
gerissen, zwar nicht hier im Arusha Nationalpark, aber dafür
öfter im Tarangire, Manyara, der Serengeti und im
Ngorongoro Schutzgebiet. Das sind dann aber meist sehr
alte Einzeltiere, die nicht mehr so gut sehen und hören
können. Büffel werden bis zu 800 kg schwer. Sie suhlen sich
gern und überziehen sich dabei mit einer dicken
Schlammkruste, ähnlich wie die Elefanten (dazu später).
Der Tag geht jetzt langsam zur Neige, dein Fahrer macht
jetzt eine galante Kehrtwendung auf dem schmalen Weg und
du wirst zum Campingplatz zurück gefahren, wo du ja heute
die Nacht verbringst. Ein herzhaftes warmes Abendessen
steht schon für dich bereit und du brauchst dich nur noch an
den gedeckten Tisch zu setzen. Später von deinem Zelt aus
sind die Ausblicke auf den Mt. Meru je nach Wetterlage ganz
traumhaft.
3. Tag: Ein neuer Tag ist angebrochen,
du wachst in deinem Zelt auf und die Sonne lacht schon
wieder vom Himmel. Du gehst zum Frühstückstisch, der mit
dampfendem Kaffee, Tee, Toastbrot, verschiedenen
Marmeladen, Nutella etc. gedeckt ist.