KARIBU
Safari im Arusha Nationalpark



Ich habe die Tour durch den Arusha Nationalpark etwas ausführlicher beschrieben, damit du dir alles ein bisschen besser vorstellen kannst.
Während deiner Campnacht schläfst du in einem zünftigen "Bushtrecker Camp", was dir bestimmt zusagen wird. Bei deiner Zeltübernachtung assoziiere bitte nicht die kleinen, engen Camping-Zelte, die wir alle als Teenager zum Campieren benutzt haben. Unsere Zelte haben absolute Stehhöhe und sind sehr geräumig, du kannst dich also bequem darin umziehen. Die Schlafkabine ist mit Moskito-Gaze ausgestattet, daher keine Angst vor stechenden Plagegeistern. Auch steht dir ein großes, stabile Camping-Bett mit Alu-Rahmen zur Verfügung, auf dem eine dicke Schaumstoff-Matratze liegt. Zum Zudecken haben wir Bettzeug für dich, also ein Kopfkissen und eine warme Steppdecke in einem afrikanisch gemusterten BaumwollÜberzug, der leicht gewaschen werden kann. Unsere Safari-Jeeps sind alles starke Allrad-Fahrzeuge, die so ziemlich jedes Straßenhindernis bewältigen können. Wir haben Long-Chassis Landrover und Landcruiser, die mit 7 Spezialsitzen ausgestattet sind: alle Sitze sind nach vorne ausgerichtet, die Gäste sitzen sich also auf keinen Fall gegenüber wie bei der Serienanfertigung und haben daher bequem Platz, auch wegen der Fenster. Außerdem ist oben das Dach zu öffnen, das ist ganz wichtig für den Rundblick. Die Fahrzeuge werden regelmäßig gewartet und sind daher in ordentlichem Zustand.

Damit es dir unterwegs an nichts fehlt, kommt einer von unseren Safariköchen mit auf die Tour, der dich während des Trips mit drei leckeren Mahlzeiten pro Tag verwöhnt:
Du bekommst ein schönes Frühstück serviert, mit Ei, Würstchen, Toastbrot, Nutella, Marmelade, dampfendem Tee, Kaffee oder Kakao und natürlich auch Früchten etc. Dann gibt es entweder ein warmes Mittagessen im Camp oder eine Picknick-Lunchbox. Am Abend wird dir der Koch ein reichhaltiges warmes Dinner zubereiten, mit Vorsuppe, Hauptgericht und Dessert. Er macht übrigens die Pirschfahrt nicht mit sondern bleibt die ganze Zeit auf dem Campingplatz. Neben seinen Routine-Aufgaben passt er auch auf dein Gepäck und die ganze Camping-Ausrüstung auf. Er baut dein Zelt auf und ab, deckt den Tisch, spült die Teller etc. (hat die totale Routine dabei, aber auf eine angenehme Art!); du brauchst dich also um absolut nichts zu kümmern und kannst dich mal so richtig verwöhnen lassen. In der Folge jetzt also der zeitliche Rahmen deiner Tour und wie er gefüllt ist.


PROGRAMM

1. Tag: Du kommst am Kili-Airport an und wirst mit den anderen Gruppenteilnehmern im PKW abgeholt. Die Fahrt geht zu deiner Unterkunft nach Arusha. Dein einfaches aber sauberes Zimmer in einem landestypischen Guesthous ist mit eigenem Bad und WC ausgestattet, dein Bett mit einem Moskitonetz ausgestattet..
Nebenan im Maasai-Treffpunkt kannst du dann mit den anderen Teilnehmern erst Mal Kaffee oder leckeren Chai trinken. Anschließend habt ihr Zeit die Stadt zu erkunden und den großen Maasaimarkt mit seinem herrlichen Kunsthandwerk. Perlenarbeiten, Schnitzereien u. v. m. So kannst du dir ein Bild vom munteren Treiben der Safari-Metropole machen. Du wirst an jeder Ecke unzählige Möglichkeiten haben, hier und da zu probieren, was zum täglichen Speiseplan der Tanzanier gehört etc. Ein deutschsprechender Tanzanier wird beim Handeln und der Verständigung behilflich sein.

2. Tag: Heute nach dem Frühstück/ CHAI YA ASUBUHI im Maasai-Treffpunkt nebenan(sehr lecker: Bananensuppe und Chapati) wirst du von deinem Fahrer mit dem Allrad-Fahrzeug abgeholt und es wird kurz beim Büro vorbeigefahren zur Erledigung der letzten Formalitäten (falls nötig). Dann, nach dem Einkaufen von Trinkwasser, Soft-Drinks oder Bier/Wein etc. fährst du zum Schutzgebiet Arusha Nationalpark, den du nach kurzer Anfahrt erreichst. Hier soll heute als erstes eine Safari stattfinden und morgen wirst du dann eine Walking Tour am Meru-Vulkanmassiv unternehmen. Nach etwa 20 Minuten Fahrzeit hast du mit dem Fahrer den Eingang des Arusha Nationalparks und deinen Campingplatz erreicht, wo du ja deine heutige Nacht verbringst.
Wegbeschreibung: Zunächst geht deine Fahrt auf einer geteerten Straße wieder in Richtung Moshi, der Stadt am Fuß vom Kilimanjaro wo du ja hergekommen bist. Nach etwa einer Viertelstunde Fahrzeit kommst du zur Abzweigung, die zum Arusha Nationalpark führt, ein großes Schild macht dich darauf aufmerksam. Die anfangs noch recht gute aber später dann etwas schlechter werdende Straße führt dich in Richtung Norden zum Meru-Vulkanmasssiv. Der eigentliche Arusha Nationalpark liegt östlich des Mt. Meru und wird vornehmlich von tropischem Bergwald bestimmt. Kaffeepflanzungen, dunkle Bananenplantagen und kleine Wäldchen prägen jetzt das Bild. Du kommst höher und höher und tauchst immer tiefer in den Wald ein. Der Weg ist zwar ohne größere Schlaglöcher, aber stellenweise doch recht steinig. Bald tauchen die ersten Urwaldbäume auf, die über und über mit Bartflechten behangen sind (von den Einheimischen Old Man´s Beard genannt). Während deiner Fahrt versperren möglicherweise meterhohe Giraffenbullen den Weg. Zunächst geht es an den 1500 m hoch gelegenen Momella- Seen vorbei: Das sind seichte Wasseransammlungen, die von unterirdischen Quellen gespeist werden. Insgesamt sind es sieben Seen, die sich durch ihre variablen Mineralsalzgehalte in den unterschiedlichsten Farben präsentieren: Einer ist mehr rötlich gefärbt durch Rotalgen, der zweite ist grünlich durch Grünalgen, der dritte hat eine bläuliche Grundfärbung durch Blaualgen etc. Die Algen dienen den Flamingos als Nahrung, die in den flachen Natronseen einen besonders geeigneten Lebensraum gefunden haben. Es gibt hier zwei Flamingo-Arten: Die pinkfarbenen Zwergflamingos mit ihren dunklen Schnäbeln und dunkelroten Beinen bevorzugen eher die algenreicheren Gewässer, während die Großen Flamingos (mit rosa gefärbtem Schnabel und Beinen) sich von minutiösen Krebstieren ernähren, die in einigen Seen in großen Zahlen vorhanden sind. Neben Flamingos gibt es auch noch Pelikane, Reiher, Löffler, Kormorane, Ibisse, Nimmersatt-Störche, Nashornvögel, Königsfischer, Tauchenten, Schwimm-Enten, Nilgänse etc. und nicht zu vergessen die großen afrikanischen Fischadler, die über den Seen ihre Kreise ziehen. Durch die Schirmakazien am Seeufer und die vielen Giraffen, die an den Seen entlang stolzieren, sieht dieses Gebiet ausgesprochen malerisch aus. Dahinter ragt der majestätische Kilimanjaro aus der flimmernden Ebene. In der Nähe der Seen gibt es ausgedehnte Sumpfareale, wo sich Büffel und Warzenschweine suhlen. Riedböcke, Kronenducker, Buschböcke und Wasserböcke frequentieren das Seengebiet und auch die kleinen DikDiks siehst du häufig im Buschwerk neben ihrem Fahrweg verschwinden. Diese niedlichen Mini-Antilopen kommen immer paarweise vor, da sie eine lebenslange Einehe führen. Nur wenn eines der beiden stirbt, sucht sich das zweite einen neuen Lebenspartner.
In der Nähe der Seen wirst du eine weitere, diesmal aber größere Antilopenart des Arusha Nationalparks erspähen, das sind die Wasserböcke. Die Art, die du hier beobachten kannst, ist der Ellipsen-Wasserbock. Kennzeichnend ist seine weiße Ellipsenmarkierung um die Schwanzwurzel herum. Die Männchen haben ein schwarzbraunes struppiges Fell, die Weibchen sind heller und bräunlicher gefärbt. Wie bei den weiter unten erwähnten Impalas tragen nur die Männchen ein Gehörn, das ziemlich stark geriffelt ist. Meist fällt dir eine Gruppe von mehreren Weibchen mit ihren Kälbern auf, unweit von ihnen steht dann auch der Bock. Wenn die Wasserböcke von Raubtieren verfolgt werden, flüchten sie am liebsten ins Wasser, daher der Name. Recht beliebt sind bei dir bestimmt die Warzenschweine im Schutzgebiet. Auf sie kannst du überall innerhalb der Parkgrenzen stoßen, sie bevorzugen aber die Baumsavanne. Sie haben eine graue Haut, die bis auf ein paar wenige Körperpartien völlig unbehaart ist. Oft wirst du eine Vater- Mutter-Kinder-Familie beobachten, wie sie im Gras nach Wurzeln und Kräutern suchen. Dabei knien sie häufig auf den Vorderfüßen und pflügen mit ihren langen Hauern den Boden auf: Warzenschweine sind reine Vegetarier, also keine Allesfresser wie z.B. unsere Hausschweine oder Wildschweine. Lustig findest du es bestimmt, wenn die Tiere das Weite suchen. Dann stellen sie nämlich ihre dünnen Schwänzchen wie eine Antenne kerzengerade in die Luft. Warum der Name Warzenschwein? Bestimmt fallen dir im Gesicht der Tiere mehrere Warzen auf. Das sind aber keine Warzen im eigentlichen Sinn sondern knubbelige Auswüchse der Gesichtsknochen, die mit Fell überzogen sind. Giraffen werden dir natürlich immer als besonderes Highlight in Erinnerung bleiben. Schon von weitem kannst du diese majestätischen Tiere in der Seenlandschaft ausmachen, wie sie ihre langen Hälse ins Geäst von Schirmakazien strecken. Die Giraffe ist Tansanias Wappentier. Trotz ihres etwa 2 Meter langen Halses hat sie, genau wie wir Menschen, nur sieben Halswirbel, die aber sehr lang gestreckt sind. Giraffenbullen werden bis zu fünfeinhalb Meter groß, die Weibchen sind etwa einen halben Meter kleiner. Ein Giraffenbaby hat schon bei der Geburt die Größe eines erwachsenen Menschen. Am Kopf der Giraffen fallen dir bestimmt zwei kleine Hörnchen auf. Das sind mit Fell überzogene Knochenzapfen. - Meistens siehst du Giraffen in kleinen Gruppen zusammenstehen. Ihre Hauptnahrung besteht wie gesagt aus dem Laub von Akazienbäumen. Die feinen Fiederblättchen dieser Bäume werden geschickt mit der fast einen halben Meter langen Zunge zwischen den spitzen Dornen heraus gepflückt. - Im Arusha Nationalpark bzw. in ganz Tansania kommt nur eine Unterart vor, die sog. Maasai-Giraffe. Netzgiraffen gibt es demnach in Tansania nicht, sie kommen nur im Norden Kenias und im Süden Äthiopiens vor. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Fellmusterung: Während die Netzgiraffe eine äußerst regelmäßige Fischernetz-Zeichnung aufweist, sind die dunkleren Musterflecken der Maasai- Giraffe zackig ausgefranst und unregelmäßiger. Wenn die Maasai-Giraffen älter werden, wird ihre Färbung manchmal ziemlich dunkel und man könnte fast denken, dass es sich dabei um eine andere Rasse handelt. Das ist aber nicht der Fall. – Lustig sieht es aus, wenn du Giraffen beim Trinken überraschst: Um an das kühle Nass am Boden heranzukommen, müssen sie ihre beiden Vorderbeine im Grätschenschritt auseinander spreizen. – Manchmal siehst du die Giraffen-Bullen regelrechte Kämpfe ausführen, oft geht es dabei um die Stellung in der Rangordnung (Recht der Begattung etc.). Bei diesen Kämpfen holen sie mit ihren Köpfen weit aus und schlagen dann ihre Hälse wechselweise gegeneinander.
Das nächste Ziel dieser Etappe ist ein Aussichtspunkt mit dem Namen Buffalo Point, der dich angenehm überraschen wird: Du darfst hier nämlich das Auto verlassen und stehst nun am Rande eines Vulkankraters mit einer Caldera (=Kraterebene eines eingestürzten Vulkans), die zwar viel kleiner, aber ähnlich schön, mit der des Ngorongoro vergleichbar ist: dem Ngurdoto-Krater. Der Einsturz-Krater ist allerdings wesentlich kleiner als der Ngorongoro, sein Durchmesser beträgt nur etwa 3 Kilometer. Vom Buffalo Point aus hast du jetzt eine fantastische Aussicht über dieses kleine Paradies, in dem Büffel, Duckerantilopen und Wasserböcke friedlich grasen. Olivfarbene Anubis-Paviane sind dort unten ebenfalls öfter zu spotten. Es wäre gut, wenn du an dieser Stelle dein Fernglas griffbereit hast. Vielleicht wirst du unten sogar Elefanten ausmachen können, die die steilen Kraterwände mit Leichtigkeit hinunter klettern und nach beendeter Mahlzeit auch wieder hochsteigen. Alles ist grün und fruchtbar, als ob es hier niemals eine Trockenzeit gäbe. Die Kraterebene ist in der Hauptsache Moorgelände, drum herum an den Kraterhängen wächst immergrüner tropischer Bergwald (hauptsächlich Mahagoni-Bäume und der afrikanische Olivenbaum, Olea hochstetteri). Am Boden wächst um die Bäume herum eine hübsche gelbschwarze Blume, die Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata). Dieser Krater darf von dir als Zweibeiner allerdings nicht betreten werden, er ist ausschließlich den Tieren vorbehalten. Die ausgetretenen Pfade, die du siehst, stammen von Tieren, die dort hinunter und auch wieder hinauf steigen. – Die Rufe der Waldbewohner dringen wieder und wieder an dein Ohr und mehr als einmal wird dein Fahrer während der weiteren Pirschfahrt anhalten, um dich auf einen Hornbill (Nashornvogel) oder die flinken Colobusaffen aufmerksam zu machen: Die Schwarzweisen Colobusaffen gehören für mich zu den schönsten Affen der Welt. Ein spezieller Anblick wird sich dir bieten, wenn eine Horde dieser Berg-Guerezas mit ihrem wehenden schwarzweißen Fell über große Distanzen von Baum zu Baum springen.
Wie der Name vermuten lässt, treiben sich hier beim Buffalo- Point oft Büffel herum. Sie mögen das Busch- und Waldland hier beim Ngurdoto Krater ganz besonders, viel lieber als die offene Grassavanne. Die Afrikanischen Büffel oder Kaffernbüffel, wie sie auch genannt werden, leben oft in Brunftherden, die aus einigen Bullen, Kühen mit ihren Kälbern und Jungtieren bestehen. Ältere Bullen entwickeln sich zu Einzelgängern und können dann sehr aggressiv werden. Mit ihnen ist nicht zu spaßen. Es passieren immer wieder tödliche Unfälle, wenn Büffel im Busch Jäger angreifen. Die Hörner sind, je nachdem, ob es sich um männliche oder weibliche Tiere handelt, unterschiedlich groß. Die Größe hängt aber auch vom individuellen Alter ab. Bei den Bullen sind sie weit ausladend, wirken ziemlich schwer und sind in der Mitte der Stirn zu einer wulstigen Platte zusammengewachsen. Damit nehmen sie es sogar im Kampf mit einzelnen Löwen auf: Sind die Löwen dreist genug, eine ganze Büffelherde anzugreifen, dann schließen sich die Bullen mit gesenkter Stirn zu einem Ring um Kühe und Kälber herum zusammen. So bringen sie es oft fertig, den König der Tiere von seinen Plänen abzubringen. Trotzdem werden richtig massige Büffel von Löwen gerissen, zwar nicht hier im Arusha Nationalpark, aber dafür öfter im Tarangire, Manyara, der Serengeti und im Ngorongoro Schutzgebiet. Das sind dann aber meist sehr alte Einzeltiere, die nicht mehr so gut sehen und hören können. Büffel werden bis zu 800 kg schwer. Sie suhlen sich gern und überziehen sich dabei mit einer dicken Schlammkruste, ähnlich wie die Elefanten (dazu später). Der Tag geht jetzt langsam zur Neige, dein Fahrer macht jetzt eine galante Kehrtwendung auf dem schmalen Weg und du wirst zum Campingplatz zurück gefahren, wo du ja heute die Nacht verbringst. Ein herzhaftes warmes Abendessen steht schon für dich bereit und du brauchst dich nur noch an den gedeckten Tisch zu setzen. Später von deinem Zelt aus sind die Ausblicke auf den Mt. Meru je nach Wetterlage ganz traumhaft.

3. Tag: Ein neuer Tag ist angebrochen,
du wachst in deinem Zelt auf und die Sonne lacht schon wieder vom Himmel. Du gehst zum Frühstückstisch, der mit dampfendem Kaffee, Tee, Toastbrot, verschiedenen Marmeladen, Nutella etc. gedeckt ist.



Dann steigst du mit der Gruppe wieder auf den Safari-Jeep und ihr werdet in wenigen Minuten zum Momella Gate gebracht. Hier fängt nun deine ca. 3 stündige Wandersafari an: Alles ist für euch vorbereitet, also nicht nur die obligatorischen Parkeintritte werden vom Fahrer entrichtet sondern auch ein Ranger steht bereit, der euch mit geschultertem Gewehr auf der Tour begleiten wird. Noch kurz ein paar Informationen zum Mt. Meru: Wie die meisten Berge dieser Region ist auch der Mt. Meru durch vulkanische Aktivität entstanden, und zwar zur gleichen Zeit wie das Rift Valley (=der Ostafrikanische Grabenbruch). Der letzte Ausbruch des Meru-Vulkans fand im Jahr 1877 statt, aber noch bis zum Jahre 1910 war er offenbar vulkanisch aktiv, ein Hinweis darauf, dass dieser Vulkanberg bis zum heutigen Tag wohl noch nicht ganz erloschen ist. Der Mt. Meru ist mit 4566 Metern Tansanias zweithöchster Berg und der vierthöchste in Afrika (nach Kilimanjaro, Mt. Kenya und Ruwenzori). Er war ursprünglich wohl noch höher als der Kilimanjaro und hätte einen perfekten Kraterkegel, wenn nicht ein großes Stück seiner Kraterwand vor etwa einer Viertel Million Jahren durch einen gigantischen Ausbruch weggesprengt worden wäre. Diese gewaltige Eruption ließ auch die hufeisenförmige Kraterwand entstehen, die nach dem Ausbruch übrig geblieben ist. Der Ranger begleitet dich „full time“ auf deiner Wandersafari durch diesen Waldpark. Der Wildhüter ist Angestellter der Nationalbehörde und trägt wie gesagt ein Gewehr über der Schulter für den Fall, dass du überraschenderweise auf Büffel, Leoparden oder Elefanten triffst. Löwen gibt es in diesem Park nicht, dazu ist das Gebiet zu sehr bewaldet und die Gegend liegt einfach auch zu hoch. Natürlich schießt der Ranger nicht sofort, nur wenn wirklich Gefahr im Verzug ist. Wichtig ist: nicht einfach in den Wald laufen bzw. dich allzu weit vom Wildhüter entfernen. — Du wirst feststellen, es ist ein ganz besonderes Gefühl, ohne das dich normalerweise umgebende Blech des Safari-Fahrzeugs die Tierwelt wirklich hautnah zu genießen: Giraffen laufen auf ihren Stelzenbeinen an dir vorbei, du hörst einen Elefanten trompeten, auf einer Lichtung hat sich vielleicht wieder ein Trupp Anubis-Paviane eingefunden. Die bellen manchmal wie Hunde und beobachten dich argwöhnisch, wenn du an ihnen vorbeigehst. Bei deiner Wanderung geht es zum Teil durch dichten Bergregenwald auf der Ostseite des Meru-Vulkanmassivs. Zwischendurch wird natürlich gemütlich gepicknickt. Du gehst etliche den Meter den Berg hinauf, dabei legst du natürlich auch einige Höhenmeter zurück und merkst die dünner werdende Luft. Dein Anstieg dauert etwa zwei Stunden und führt dich zunächst durch einen grünen Wiesengrund und dann durch lichte Akazienwälder. Ab einer gewissen Höhe kommst du in die montane Bergzone, dabei gehst du durch dichten schattigen Bergregenwald. Hier prägen Moose, Orchideen, Farne und Epiphyten das Bild. Büffel, Buschböcke, Elefanten und Harvey-Ducker lieben dieses Gelände. Die Ducker gehören mit einem halben Meter Schulterhöhe zu den kleinsten Antilopenarten. Das Fell dieser Tiere ist mahagonibraun, die Hörner sind sehr kurz. Auf Holländisch heißen die Ducker-Antilopen „Duiker“, das bedeutet „Taucher“, ein Name, der das Verhalten bei der Flucht beschreibt: Bei der geringsten Störung wird mit dem Kopf tief nach unten sofort im dichten Unterholz untergetaucht. - Wilde Blumen, vor allem die ausgesprochen hübschen Feuerball-Lilien sind zwischendurch eine echte Augenweide. Doch zunächst eine etwas genauere Wegbeschreibung deiner Wander-Etappe: Von Momella aus gehst du wie gesagt zunächst durch ein Wiesengelände, wo du Giraffen begegnen kannst und wo oft auch Kaffernbüffel weiden. Letzteren solltest du lieber nicht zu nah kommen, denn sie sind recht gefährlich, vor allem Kühe mit Jungtieren, aber ebenso die alten und solitär lebenden Bullen. Auch Warzenschweine kannst du öfter beobachten, wie sie mit ihren langen Hauern den Wiesenboden nach Wurzeln und Knollen durchwühlen. – Du überquerst mit dem Wildhüter den Ngare Nanyuki Fluss, in der Maasai-Sprache bedeutet das „braunes Wasser“, denn der Fluss ist durch die in ihm gelösten Flouride etwas braun gefärbt (leider färben diese Flouride auch die Zähne der Tansanier braun). Du folgst dem Weg parallel zum Flusslauf in größeren Biegungen durch lichte Akazienwälder immer weiter bergauf. Irgendwann ändert sich das Landschaftsbild und die Akazien werden durch tropische Urwaldbäume ersetzt. Insgesamt wird es ein recht idyllischer Spaziergang durch dichten Bergregenwald. In dieser unteren Bergzone befinden sich auch die meisten Tiere, die es am Berg noch gibt. Hier kannst du Diadem-Meerkatzen sehen, Schwarzweise Colobusaffen und Anubispaviane. Auch die in der Nacht aktiven Galagos (=Halbaffen) kommen dort vor. Sie sind dir möglicherweise unter dem Namen Buschbabys bekannt; diesen Namen haben sie ihrem babyhaften Ruf zu verdanken, mit dem sie oft auf sich aufmerksam machen. Sie ernähren sich von vielerlei Kleintieren und Früchten. – An Raubkatzen kommen hier vor: Leopard, Zibetkatze, Ginsterkatze, Servalkatze und Manguste. Aber sämtliche dieser hier am Fuß des Mt. Meru lebenden Tiere haben eines gemeinsam: Sie sind ausgesprochen scheu und leben im Urwald-Dickicht, sind also für dich auf deinem Aufstiegsweg nicht so ohne weiteres ausfindig zu machen. - Was die Vogelwelt angeht, so fallen dir bestimmt hier und da die großen Silberwangen-Nashornvögel auf, aber besonders hübsch ist der Hartlaub's Turako: Im Flug siehst du seine Flügel zwischen den Lianen wie eine scharlachrote Flamme aufleuchten. Insgesamt wirst du feststellen: Die Dschungel- Atmosphäre ist einfach überwältigend! Etwa eine Stunde vom Gate entfernt (auf ca. 1800 m) erreichst du das sogenannte Feigenbaum-Tor. Es besteht aus zwei hohen Waldbäumen, die rechts und links deines Weges stehen und von einem parasitischen Würgefeigenbaum umwachsen sind. Durch die Luftwurzeln, die beide Bäume erfasst haben, entsteht ein riesiger Baumbogen, der den Weg überspannt. Etwa eine Viertelstunde nach dem Feigenbaum- Tor kommst du zu einer Lichtung mit dem Namen Itikoni , auf der hin und wieder Büffel und Buschböcke erspäht werden können. Bald umfängt dich dann wieder der dunkle Wald mit großen Bäumen; deren Äste sind märchenhaft von Epiphyten, Orchideen, Flechten und Moosen eingekleidet. Hier im Regenwald dominieren die riesigen Steineiben (=Podo-Bäume), von denen dicke Lianen bis zum Waldboden hinunterreichen, und du wirst dich richtig ein bisschen wie im Tarzan-Dschungel vorkommen. Riesenfarne und Riesennesseln säumen deinen Aufstiegsweg. Viele der Urwaldbäume sind über und über mit der Bartflechte Usnea sp. behangen, es ist eine fantastische Welt für sich. Du kommst zu Lichtungen, von wo aus du jetzt wunderschöne Ausblicke zu den Momella-Seen und den Ebenen jenseits davon genießen kannst. Auch der Kilimanjaro präsentiert sich oft von diesen Standorten aus in seiner ganzen Schönheit. Setz dich zwischendurch einfach mal hin und genieße die göttliche Stille, lausche den Tierstimmen und vergiss das laute Treiben unserer zivilisierten Welt für eine kleine Weile. - Der Waldweg ist übrigens immer etwas feucht und die Feuchtigkeit sorgt für ein ganz bestimmtes Kleinklima. Nachdem du von deinem Spaziergang zurück bist, wirst du unten am Berg von deinem Fahrer mit dem Allrad-Fahrzeug wieder in Empfang genommen und es geht kurz zum Campingplatz zurück. Dort wird deine Reisetasche auf den Safari-Jeep gepackt und es geht zunächst wieder nach Arusha zurück, wo du deine Safari beendest.



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Teilnehmer: max. 7 Personen
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